In der vergangenen Woche wurden Fälle von Affenpocken bei Menschen aus Großbritannien gemeldet. Diese seien nach ersten Einschätzungen auf einen Reiserückkehrer aus Nigeria zurückzuführen, der sich in dem afrikanischen Land mit dem zoonotischen Virus infiziert haben soll.
Das Affenpockenvirus ist in West- und Zentralafrika endemisch. Eine Ansteckung kann über Kontakt zu infizierten Tieren erfolgen. Dabei ist noch nicht abschließend geklärt welche Tierspezies das Reservoir für die Erkrankung darstellt. Es wird vermutet, dass es verschiedene Hörnchenarten (Genus Funisciurus und Heliosciurus) und Nager (Ratten) sind. Affen sind wie der Mensch Fehlwirte der Erkrankung. Neben zoonotischen Übertragungswegen ist auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung möglich. Hierfür ist jedoch ein sehr enger Kontakt notwendig.
Mittlerweile wurden auch Fälle in Spanien, Portugal, den USA und Kanada gemeldet. In den meisten Fällen nimmt eine Affenpockenvirusinfektion einen milden Verlauf beim Menschen. Aufgrund der zahlreichen nicht-reiseassoziierten Infektionen rief das Robert Koch-Institut (RKI) jedoch die Ärzteschaft vorsichtshalber ebenfalls zu erhöhter Wachsamkeit auf (siehe Epi. Bulletin).
Weiterführende Informationen:
Affenpocken-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) (09.06.2022)
Informationen des Friedrich-Loeffler-Instituts
Informationen zu Affenpocken vom RKI
Presse
13.06.22
Prof. Dr. Fabian Leendertz im Gespräch mit der DFG zu der Frage wie zukünftige Pandemien verhindert werden können:
https://bit.ly/3xxlf1S
04.06.2022
Mit Informationen durch u.a. Prof. Dr. Stephan Ludwig fragt die Zeit, ob die Affenpocken in Europa endemisch werden könnten:
https://bit.ly/3zlceeN
01.06.2022
Prof. Dr. Fabian Leendertz im Gespräch der Sendung Maischberger (ZDF) zu Auffenpocken und Zoonosen
24.05.2022
Interview des Universitätsklinikums Münster mit Prof. Dr. Stephan Ludwig
Interview des Fachmediums Management & Krankenhaus mit Prof.Dr. Stephan Ludwig
10.05.2022
Einschätzung zum Thema von Prof. Dr. Martin Beer im Deutschlandfunk