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Untersuchungen zu Interaktionen der zoonotischen Erregerwelt bei Mensch und Tier (SHIP-NEXT Modul One Health)

Im Rahmen des populationsbasierten Projekts Study of Health in Pomerania (SHIP) wurde Mitte 2021 eine dritte Kohorte (NEXT) etabliert. Innerhalb des NEXT Moduls „One Health“ werden Tierkontakte (Hund, Katze, Geflügel, Tauben) der 4000 zufällig ausgewählten Teilnehmenden (20-79 Jahre) untersucht und Risikofaktoren für eine Zoonosenübertragung sowie Haltungs- und Umweltbedingungen standardisiert erfasst. Ziel ist es, die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Mensch-Heimtier-Nutztier-Umwelt sowie Einflussfaktoren auf die Zoonosenübertragung im Privathaushalt besser zu verstehen, um ein stärkeres Bewusstsein für den privaten Umgang mit Heim- und Nutztieren zu schaffen.

Biomaterialien (Blut; Rektal-/Kloakal-, Rachen- und Nasenabstriche; Kotproben) werden auf parasitäre (Echinococcus spp., Cestoden: Hund, Katze; Toxoplasma gondii: Katze), bakterielle (Campylobacter spp.: Hund, Katze, Geflügel, Mensch; Borrelia burgdorferi: Hund) und virale Erreger (Hepatitis E Virus: Hund, Katze, Mensch; FSME Virus: Hund, Katze, Geflügel, Mensch) untersucht. Eine Metagenomsequenzierung des Darm-Mikrobioms erfolgt an 450 Proben (50 Nicht-Tierhaltende mit Lebensmittel assoziierter Exposition; 100 Tierhaltende und 300 Tierkontakte), um Bakterienstämme und Resistenzgene zu vergleichen. Biomaterialien und extrahierte DNA werden in die Biobank eingelagert und stehen zukünftigen Untersuchungen zur Verfügung.

Der Fragebogen wird als Online-Umfrage Tierhaltenden deutschlandweit angeboten, um regionale Heterogenität zu erfassen. Aus allen generierten Ergebnissen werden unter Einbeziehung von Literatur und Expertenwissen Risikobewertungen und Empfehlungen für Tierhaltende abgeleitet. Aufgrund des umfassenden Untersuchungsprotokolls beim Menschen erlaubt dieser One Health-Ansatz nicht nur Risiken einer Zoonosenübertragung in Tierhaushalten, sondern auch Auswirkungen von Tierhaltung und untersuchten Zoonoseninfektionen auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen.

Partner

Das Projekt wird in Kooperation zwischen der Universitätsmedizin Greifswald und dem Friedrich-Loeffler-Institut durchgeführt.

Beteiligte Institute der Universitätsmedizin Greifswald:

  • Institut für Community Medicine
  • Friedrich-Loeffler-Institut für Medizinische Mikrobiologie
  • Klinik für Innere Medizin A
  • Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
  • Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin

Beteiligte Institute am Friedrich-Loeffler-Institut (Standort Riems):

  • Institut für Epidemiologie
  • Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger

Finanzierung

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Projektträger: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 28N203201

Weitere Informationen

Webseite: https://www2.medizin.uni-greifswald.de/cm/fv/ship/ship-next-one-health/

Möglichkeiten sich einzubringen: https://platform.joinus4health.eu/ju4htopic/one-health-in-the-study-of-health-in-pomerania/