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Querschnittsprojekt: “Emerging infectious diseases: Impact of anthropogenic change on prevalence of blood parasites in Neotropical bats in Panama”

Habitatdegradierung, Biodiversität und das Auftreten von Infektionskrankheiten bei Fledermäusen in Panama
       
Die Veränderung der Lebensräume (Habitate) hat einen großen Einfluss auf das Vorkommen und die Vielfalt (Biodiversität) von Erregern in Tierarten. Zudem machen Zoonosen nicht an Landesgrenzen halt. Daher ist es wichtig, zu erforschen, wie sich Habitatveränderungen auf die globale Biodiversität auswirken.
Im Rahmen des Querschnittprojektes wurden zoonotische Infektionserreger von Fledermäusen, die als sehr mobile und in großen Verbänden lebende Säugetiere für die Forschung sehr spannend sind, in Panama gesammelt und in Deutschland analysiert. Eine solche Risikoabschätzung von Erregern ist dabei auch für Deutschland relevant. Die gewonnenen Proben stehen allen interessierten Mitgliedern der Zoonosenplattform im Rahmen weiterer Kooperationen und auf Anfrage zur Verfügung.
Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, welche Blutparasiten bei neotropischen Fledermausarten vorkommen und welche Parameter deren Auftreten bestimmen. Der geographische Schwerpunkt der Datenaufnahme lag dabei aufgrund der ausgezeichneten Logistik in Panama (Smithsonian Tropical Research Institute, Gorgas Institute). Den Schwerpunkt bei den Blutparasiten bildeten Trypanosomen. Durch Verwendung mikroskopischer (Licht- und Elektronenmikroskopie) und molekulargenetischer Methoden (PCR, Sequenzierung, FISH) wurden sowohl Prävalenz als auch Artzugehörigkeit und Phylogenie der Trypanosomen mit dem Gesundheitszustand der Fledermausarten und -individuen in Lebensräumen unterschiedlicher Qualität verglichen (kleinräumig fragmentiert und isoliert versus größere zusammenhängende Waldgebiete versus degradierte Habitate nahe an menschlichen Siedlungen).

Langfristiges Ziel war es dabei, eine umfassende Risikoabschätzung für den Menschen durchzuführen, inwiefern Veränderungen in den Prävalenzraten der Fledermäuse durch Umwelteinflüsse und die damit verbundenen Veränderungen in der Arten- bzw. Typenzusammensetzung der Trypanosomen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Artenbarrieren durchbrochen werden.
Dieses Projekt verstärkte zudem die internationale Vernetzung der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen.
 
Koordinator: Dr. Marco Tschapka (Universität Ulm)
Durchführung: Dr. Veronika Cottontail (Universität Ulm)
 
Förderdauer: 01.08.2012 bis 31.01.2014


 



 
Insektenfressende Fledermaus (Mimon crenulatum),
Foto: V. Cottontail        

 
Gatunsee, Panama,
Foto: J. Fründ