Interview mit Julia Assmann - amtierende Nachwuchsvertreterin in der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen
Liebe Julia,
du wurdest kürzlich auf dem Junior Scientist Zoonoses Meeting als Nachwuchsvertreterin gewählt – erstmal herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für dein Engagement!
Vielen Dank!
Erzähl doch erstmal ein bisschen über dich: Was studierst du, wo arbeitest du, woran forscht du?
Ich habe in Berlin Biochemie und Molekulare Lebenswissenschaften studiert und meine Doktorarbeit am Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen an der Freien Universität Berlin gemacht. Jetzt stehe ich kurz vor dem Einreichen der Arbeit. Seit letztem Jahr arbeite ich bereits als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Robert Koch-Institut im Zentrum für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene und genauer in der Speziellen Licht- und Elektronenmikroskopie. Das Projekt, an dem ich arbeite, wird sogar von der Zoonoseplattform als Pilotprojekt gefördert. Ich versuche dabei, die Kommunikation in Biofilmen über Ionenpulse unter dem Mikroskop sichtbar zu machen. Das ist ein wahnsinnig spannendes Projekt, auch wenn die Arbeit mich immer wieder vor neue kleinere und größere Herausforderungen stellt.
Was war denn deine Motivation, dich zur Wahl als Nachwuchsvertreterin aufstellen zu lassen? Hat dich der Wahlerfolg überrascht?
Ich wollte mich gerne stärker für die Interessen von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einsetzen. Der Interne Beirat der Zoonoseplattform ist dafür sicher eine sehr gute Möglichkeit.
Ich habe natürlich gehofft, dass ich gewählt werden würde. Da es aber eine der ersten Wahlen war, an der ich als Kandidatin teilgenommen habe, war ich natürlich sehr aufgeregt. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass mich so viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewählt haben und mir ihr Vertrauen geschenkt haben, ihre Interessen zu vertreten. Für mich ergibt sich dadurch die Möglichkeit, als vollwertiges Beiratsmitglied Entscheidungen mitzutragen und Verantwortung zu übernehmen.
Hast du denn schon Pläne/Ideen, die du im Rahmen deines neuen Amtes innerhalb der Plattform umsetzen möchtest? Wie stellst du dir die Arbeit im Internen Beirat der Zoonoseplattform vor?
Da die Zoonoseplattform zukünftig auch auf Facebook vertreten sein wird, würde ich mich gerne dabei einbringen. Es ist wichtig, dass auch solche Forschungsplattformen in den sozialen Medien vertreten sind, um ein breites, junges Publikum zu erreichen. sind. Ich freue mich außerdem darauf, auch im nächsten Jahr bei der Organisation des JSZM und des Zoonose-Symposiums unterstützen zu können.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, hinter die Kulissen der Beiratssitzungen blicken zu dürfen! Bis jetzt kenne ich sie ja nur aus der Perspektive der Antragstellerin. Mal sehen wie es ist, auf der anderen Seite zu sitzen. Gerade die Begutachtung der verschiedenen Anträge aus den unterschiedlichen Fachrichtungen wird sicherlich spannend. Ich habe aber auch großen Respekt vor dieser Aufgabe und kann mir hoffentlich den einen oder anderen Kniff bei den Senior Scientists abschauen.
Wie eingangs erwähnt wurdest du auf unserem JSZM gewählt. Wie wichtig findest du Veranstaltungen, die sich explizit an den wissenschaftlichen Nachwuchs richten? Wie hat dir selber das JSZM gefallen? Konntest du dich schon gut mit dem anwesenden wissenschaftlichen Nachwuchs vernetzen? Wie emfindet du die Zusammerabeit mit unserem Standort am FLI, der ja federführend die Nachwuchsarbeit der Zoonosenplattform betreut?
Ich finde solche Veranstaltungen wahnsinnig wichtig. Es ist ja doch etwas anderes sich mit „Gleichgesinnten“ austauschen zu können. Gerade die Roundtable-Diskussionen bieten die Möglichkeit, in verschiedenste Projekte Einblick zu erhalten und in kleiner Runde alle Fragen zu stellen, die einem in den Sinn kommen und auf Augenhöhe zu diskutieren. Die Hemmschwelle, Fragen zu stellen oder Ideen einzubringen, ist meist niedriger, als vor einem deutlich erfahreneren, renommierten Publikum. Viele von uns stehen -sei es nun in Hinsicht auf ihre Versuche oder anderen Bereichen ihrer Dissertation- vor ähnlichen Problemen und Stolpersteinen. Auf solchen Veranstaltungen kann man versuchen, die Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden, oder sich gegenseitig Mut zu machen. Ich selbst habe schon viele hilfreiche Kontakte auf dem JSZM knüpfen können und wichtigen Input für meine Arbeit bekommen. Fast noch wichtiger finde ich aber, dass wir die Möglichkeit bekommen, über den Tellerrand zu schauen und fachfremde Projekte kennenzulernen. Außerdem lernte kann man interessante neue Leute kennenlernen.
Die Zusammenarbeit mit dem FLI war für mich immer sehr angenehm und unkompliziert. Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner waren und sind immer sehr hilfsbereit und versuchen auch kleine Probleme schnellstmöglich zu lösen.
Demnächst steht ja auch unser Symposium „Zoonoses 2019 – International Symposium on Zoonoses Research 2019“ an – mit dem auch offiziell deine Amtszeit beginnen wird. Wie häufig warst du denn schon auf unserem Symposium? Nimmst du gerne an dem Symposium teil? Was spricht dich besonders an?
Dieses Jahr werde ich bereits zum 4. Mal auf dem Symposium dabei sein. Ich bin also fast ein alter Hase. Ich fand das Symposium immer sehr spannend und finde es eine gelungene Mischung aus den verschiedenen Disziplinen. Außerdem bietet es auch den Doktorandinnen und Doktoranden eine gute Gelegenheit, ihre Ergebnisse vor einem breiten Publikum aus verschiedenen Fachrichtungen zu präsentieren. Ich habe meinen allerersten Vortrag auf einer Konferenz auf dem Symposium halten dürfen und trotz meiner großen Nervosität im Vorfeld hat mir die entspannte Atmosphäre geholfen.
Auf dem JSZM hast du ja auch deine Vorgängerin Kore kennengelernt bzw. vmtl. kanntest die auch schon vorher, oder? Hat ihr Zeit euch über deine zukünftigen Aufgaben auszutauschen? Hat Sie dir noch Tipps für dein Amt mit auf den Weg gegeben?
Ich kenne Kore schon seit dem letzten JSZM in Hamburg und wir hatten auch dieses Jahr wieder Zeit, uns zu unterhalten. Sie hat mir auch noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben können und mich seelisch und moralisch auf meine kommenden Aufgaben vorbereitet. Ich denke also, dass ich gut vorbereitet bin.
Abschließend bedanken wir uns natürlich für das Interview und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dir! Für deine Arbeit als Nachwuchsvertreterin wünschen wir dir auch jetzt schon ganz viel Erfolg!
Vielen Dank für das erste Interview, das ich in meinem Leben geben durfte! Ich freue mich schon auf ein spannendes Jahr!
(Das Interview führte Sebastian Sprengel für die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen)
Interview mit Kore Schlottau - Nachwuchsvertreterin der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen (2018 - 2019):
Liebe Kore,
du bist die aktuelle Nachwuchsvertreterin der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen. Erzähl doch erstmal ein bißchen über dich:
Was hast du studiert, wo arbeitest du, woran forscht du aktuell?
Ich habe an der Universität Bremen meinen Bachelor in Biologie und den Master in Biochemie und Molekularbiologie gemacht. Anschließend bin ich für meine Doktorarbeit auf die Insel Riems zum Friedrich-Loeffler-Institut gewechselt und bin dort inzwischen als PostDoc tätig. Ich bin aktuell auf einem super spannenden Verbundprojekt zur Erforschung zoonotischer Bornaviren (ZooBoCo) angestellt. Ich beschäftige mich mit der in-vitro und in-vivo Charakterisierung sowie Transmission und Pathogenese unterschiedlicher mammalischer Bornaviren.
Als du dich letztes Jahr für die Wahl zur Nachwuchsvertreterin aufgestellt hast: Was war deine Motivation dazu? Was wolltest du erreichen? Hattest du Pläne?
Das Amt des Nachwuchsvertreters der Zoonosenplattform bietet einerseits die Möglichkeit die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses aktiv mitzugestalten und andererseits einen Einblick in die Arbeit des internen Beirats zubekommen bzw. als vollwertiges Mitglied darin mitzuarbeiten. Ich wollte die Interessen der Doktorand*innen und PostDocs so gut wie möglich präsentieren und daran mitwirken die langfristigen Perspektiven, zum Beispiel durch entsprechende Förderung, zu verbessern.
Jetzt bist du ja schon einige Zeit Nachwuchsvertreterin der Zoonosenplattform. Wie empfindest du die damit verbundene Arbeit? Du nimmst ja auch an den Sitzungen des Internen Beirats teil. Wie gefällt dir die Arbeit in dem Gremium?
Die Arbeit ist sehr angenehm. Man lernt viel über Gremienarbeit und bekommt eine Menge neue Ideen.
Kürzlich fand ja auch unser Junior Scientist Zoonoses Meeting statt, bei dem auch u.a. deine Nachfolgerin gewählt worden ist. Wie wichtig findest du so eine Veranstaltung, die sich explizit an den wissenschaftlichen Nachwuchs richtet?
Solche Veranstaltungen sind enorm wichtig. Sie ermöglichen es den Doktoranden*innen und jungen PostDocs sich mit anderen interdisziplinär auszutauschen und zu vernetzen. Man hat die Möglichkeit Leute von anderen Standorten und Instituten kennenzulernen, welche gleichzeitig an ähnlichen Projekten arbeiten und eventuell die gleichen Probleme bzw. ähnliche Interessen/Perspektiven haben. Zudem bietet das JSZM neben dem wissenschaftlichen Inhalt unter anderem auch Vorträge zu Berufsaussichten, was sehr hilfreich sein kann.
Demnächst steht ja auch unser Symposium „Zoonoses 2019 – International Symposium on Zoonoses Research 2019“ an. Wie häufig warst du denn schon auf unserem Symposium? Nimmst du gerne an dem Symposium teil? Was spricht dich besonders an?
Ich werde das Symposium dieses Jahr bereits zum fünften Mal besuchen. Es war eine der ersten Tagungen, die ich als Doktorandin besuchen durfte und freue mich jedes Jahr wieder darauf. Das Symposium bietet spannende wissenschaftliche Themen in einem sehr familiären und entspannten Umfeld.
Wie bereits angesprochen endet ja demnächst auch deine Amtszeit als Nachwuchsvertreterin. Rückblickend betrachtet: Hat dir die Arbeit Spaß gemacht? Konntest du dich gut mit dem Nachwuchs vernetzen und seine Interessen vertreten? Konntest du deine Pläne/Ideen umsetzen? Wie empfandest du die Zusammenarbeit mit unserem Standort am FLI, der ja federführend die Nachwuchsarbeit der Plattform betreut?
Es hat definitiv Spaß gemacht! Ich denke die Vernetzung ist durch Veranstaltungen wie das JSZM sehr gut geglückt und ich habe versucht einige Ideen in die Tat umzusetzen. Dr. Nils Kley bzw. inzwischen Dr. Dana Thal sind beide hoch motiviert und sehr engagiert. Die Zusammenarbeit war daher sehr angenehm und konstruktiv.
Auf dem JSZM hast du auch deine Nachfolgerin Julia Assmann kennengelernt: Möchtest du ihr noch irgendwelche Tipps mit auf den Weg geben?
Ich kenne Julia schon seit einigen Jahren durch das JSZM und bin überzeugt, dass sie Ihre Sache sehr gut machen wird.
Ansonsten bedanken wir uns im Namen der gesamten Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen für dein Engagement als Nachwuchsvertreterin und natürlich auch für das Interview. Privat und beruflich wünschen wir dir natürlich ganz, ganz viel Erfolg!
Vielen Dank! Sehr gerne, es hat Spaß gemacht!
(Das Interview führte Sebastian Sprengel für die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen)