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Up To Date - Connect One Health Data for Integrated Disease Prevention

© Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover - Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung

Up To Date:
Connect OHD - Connect One Health Data for Integrated Disease Prevention

Ungefähr 2/3 der Infektionskrankheiten in der Humanmedizin werden als Zoonosen eingeordnet und sorgen für eine hohe gesundheitliche Belastung der Bevölkerung und ggf. einen hohen wirtschaftlichen Schaden. Antibiotikaresistenzen steigen sowohl in der Bevölkerung wie auch in Tierpopulationen seit Jahren an und bewirken damit, dass die Behandlung bakterieller Infektionen immer schwieriger bis unmöglich wird. Zu beiden Themengebieten werden im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) und in der Veterinärverwaltung (VVW) bereits Routinedaten aufgrund gesetzlicher Grundlagen erhoben. Diese Routinedaten sollen in der Modellregion Niedersachsen im Rahmen von Connect OHD erstmals sinnhaft im Sinne eines One-Health-Ansatzes verknüpft werden.

 

Bislang wurden über 20 potenziell One-Health-relevante Datenquellen identifiziert. Die Daten sind aufgrund ihrer rechtlichen Grundlage bzw. ihres Zwecks der Erhebung äußerst heterogen und liegen in verschiedenen Datenstrukturen vor. Einige Daten werden kontinuierlich erhoben, andere nur bei aktuellen Vorkommnissen. So werden beispielsweise in der Datenbank SurvNet für die Humanmedizin Daten zu 63 nach Infektionsschutzgesetz meldepflichtigen Krankheiten und Erregernachweisen erfasst, davon mehr als 50 kontinuierlich seit 2001. Die Institute des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit untersuchen jährlich über 1,2 Millionen Proben aus Tierhaltungen, darunter auch von meldepflichtigen und anzeigepflichtigen Krankheiten. Hinzukommen in beiden Landesbehörden unterschiedliche Datenbanken zur Überwachung von Antibiotikaresistenzen, Atemwegserkrankungen, Meningitis und Encephalitis, Noro- und Rotaviren, zoonotischen Erregern, Lebensmitteln tierischen Ursprung wie Eier, Milch, Käse, Honig und Fleisch sowie Futtermitteln.

Um diese heterogenen Daten besser verfügbar und auswertbar zu machen, werden die beteiligten Institutionen in dem Projekt ein „Data Warehouse“ entwickeln. Hierdurch sollen Risikofaktoren für die Gesundheit von Mensch und Tier schneller und besser identifiziert werden können. Die Zusammenführung der Daten ermöglicht es zudem, Monitoring- und Surveillance zu verbessern oder konzeptionell neu zu entwickeln.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Projekt im Förderprogramm „Big Data in den Lebenswissenschaften der Zukunft: Chancen datenintensiver Forschung und personalisierter Medizin“ über drei Jahre. Projektpartner sind das Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) als Vertreter des ÖGD und das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) als Vertreter der VVW.

Weitere Informationen können Sie der Projektwebsite entnehmen, welche unter www.one-health-hannover.de erreichbar ist. Falls Sie Interesse an dem Projekt haben und gerne mit uns Kontakt aufnehmen möchten, können Sie uns unter der folgenden E-Mail -Adresse (anne.schnepf@tiho-hannover.de) erreichen.