In den letzten Jahren wurden neben Arboviren, die eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen, eng verwandte Viren aus der gleichen Virusfamilie beschrieben, welche durch ihre Insektenspezifität als nicht-humanpathogen oder wirbeltierpathogen angesehen werden. Diese Apathogenität gegenüber Mensch und Wirbeltier macht die insektenspezifischen Viren zu einem interessanten Modell für Arboviren, deren Evolution und Wechselwirkung mit Vektoren. Insektenviren haben weiterhin das Potential Arbovirus-Übertragungen zu hemmen und so direkt zu einer Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beizutragen. In dieser Studie soll eine interdisziplinäre Herangehensweise, bestehend aus virologischer, verhaltensbiologischer und ökologischer Sicht, einen Fortschritt in der Vektorkontrolle erzielen. Hierbei soll die Interaktion von Culex pipiens molestus Mücken mit Insektenviren und Insektiziden Wirkstoffen näher erforscht und die Anwendbarkeit einer solchen trilateralen Interaktion in der integrierten Stechmückenbekämpfung untersucht werden.
Aufgrund der großen Komplexität der Thematik, ist eine interdisziplinäre Herangehensweise im Bereich Vektorkontrolle unerlässlich. Hierbei müssen Aspekte virologischer und verhaltensbiologischer Forschung als auch ökologische Aspekte berücksichtigen werden. Daher ist das Ziel des Projekts iMINION die Erarbeitung einer Datengrundlage zur Beantwortung der Frage
1) Welche Rolle spielen Insektenviren bei der Anfälligkeit von Mücken gegenüber Pestiziden
und
2) Wie Insektenviren mit einem optimierten Insektizid-Management kombiniert werden können, um die Vektorkontrolle zu verbessern.
Laufzeit
01. März 2020 - 28. Februar 2023
Ansprechpartner
Prof. Dr. Stefanie Becker und Dr. Fanny Naccache, Institut für Parasitologie, Tierärztliche Hochschule Hannover,
PD. Dr. Michael Stern, Institut für Physiologie und Zellbiologie, Tierärztliche Hochschule Hannover und
Dr. Kwang-Zin Lee, Arbeitsgruppe Insektenpathogene am Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME)