Die durch den Klimawandel durchschnittlich gestiegenen Temperaturen in Deutschland haben vielfältige Auswirkungen auf die Ökosysteme vor Ort. Langfristig können sie die Ansiedlung neuer Spezies aber auch das Vorkommen von Infektionserkrankungen begünstigen. In einem Interview mit den Funke-Zeitungen wies Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts darauf hin, dass der Klimawandel zu einer Ausdehnung der Lebensräume für Mücken und Zecken in Deutschland führe.
Zecken und Stechmücken können als Überträger zahlreicher Infektionserreger fungieren, darunter auch zoonotischen wie beispielsweise dem Frühsommer-Meningoenzephalitis(FSME)-Virus, dem Dengue- oder dem West-Nil-Virus. Letzteres konnte sich, begünstigt durch die milderen Temperaturen, bereits in einigen Teilen Deutschlands etablieren (siehe West-Nil-Virus Erregersteckbrief). Lothar Wieler sagte, dass es wichtig sei, die Ärzteschaft hierzulande für derartige Krankheiten zu sensibilisieren.
Der Klimawandel beeinflusst auch die Verbreitung von Zoonosen (Bild: Freepik/ wirestock)