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Workshop Zoonosen im Kontext gesellschaftlicher Herausforderungen: Soziologische und Kulturelle Faktoren

Hintergrund: 

Die Übertragungen von Infektionserregern vom Tier auf den Menschen und umgekehrt, werden besonders in Gebieten begünstigt, in denen durch schnelles Bevölkerungswachstum menschliche Siedlungen oder landwirtschaftliche Nutzflächen in nächster Umgebung zu unberührter Natur stehen. Wenn diese natürlichen Barrieren verschwinden und sich die Lebensräume von Mensch und Tier annähern, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen zunehmend in Kontakt mit Wildtieren kommen.[1]

Diese können gesundheitsgefährdende Eigenschaften haben, oder neue Krankheitserreger in die menschliche Population eintragen, die sich schnell an die neue Umgebung und neue Wirte anpassen. Durch die Tötung und Verarbeitung von Wildtieren auf sog. „Wet-Markets“ oder durch den Verzehr von rohem Wildtierfleisch in vielen Regionen der Erde, aber auch durch zunehmende Mobilität, Güterverkehr, Klimaveränderungen oder durch Änderungen in der Tierzucht und Lebensmittelproduktion werden neuartige Krankheitserreger übertragen.

Gesellschaftliche Faktoren und kulturelle Rahmenbedingungen können somit zu einer Gesundheitsgefährdung durch Zoonosen beitragen.

Ziel der Veranstaltung soll es sein, Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen und kulturellen Faktoren und den Gesundheitsrisiken durch Zoonosen für Menschen und Tiere aufzuzeigen und zu diskutieren. Welche sozialen Aspekte beeinflussen z.B. die Risikowahrnehmung und spielen eine Rolle bei Gesundheitsentscheidungen? Wie können Risikokommunikationsmaßnahmen zielgruppenspezifisch entwickelt und kommuniziert werden, um Gesundheitsrisiken zu reduzieren?

Im gemeinsamen Dialog von Wissenschaftler*innen und Praktikern*innen aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst im Human- und Veterinärbereich sollen zudem Forschungsbedarfe identifiziert sowie Handlungsstrategien erarbeitet werden. Der interdisziplinäre Austausch soll dabei helfen, globale und lokale Auswirkungen soziologischer und kultureller Faktoren, die zur Gesundheitsgefährdung durch Zoonosen führen, aufzuzeigen und für künftige Problematiken zu sensibilisieren und mögliche Präventionsstrategien abzuleiten.

Die Onlineveranstaltungen werden zusätzlich durch einen Podcast begleitet.

Wann:

14.09.2023
14:00 - 16:30
online

Bitte beachten Sie: Für die Veranstaltung werden die Konferenzsoftware WebEx nutzen. Den Einwahllink erhalten Sie am Vortag der Veranstaltung.

Inhalt:

 

Im dritten Teil der Vortragsreihe stehen der Einfluss gesellschaftlicher und kultureller Faktoren auf Gesundheitsrisiken durch Zoonosen und neue Erkenntnisse zu Risikowahrnehmung und Risikokommunikation im Fokus.

 

Zielgruppe:

Human- und veterinärmedizinische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Öffentlichen Gesundheitsdienst, im Öffentlichen Veterinärwesen und in der Forschung.

 

Programm:

14.00 Uhr

 

Eröffnung und Einführung

Nationale Forschungsplattform für Zoonosen
Dr. Friederike Jansen

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf

Anika Mehlis, Dr. Sybille Somogyi

 

14.15 Uhr

 

Titel n.n.

Prof. Dr. Cornelia Betsch

Psychologin und Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt und externe Leiterin der Arbeitsgruppe Gesundheitskommunikation am Bernhardt-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg

 

14.45 Uhr

Titel (vorläufig)

Die Relevanz der Risikokommunikation für den ÖGD

Dr. Mark Lohmann, Leiter der Fachgruppe „Risikosoziologie und Risiko-Nutzen-Beurteilung“ beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Berlin

 

 

16:00 Uhr

Abschließende Diskussion und Verabschiedung

 

Weitere Informationen zum Format:

Der Workshop ist Teil interdisziplinärer Fachtagungen der „Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen“, des Forschungsnetzes Zoonotische Infektionskrankheiten, beide gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), gemeinsam mit der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf. Die Veranstaltungen richten sich an Wissenschaftler*innen sowie human- und veterinärmedizinische Mitarbeiter*innen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Ziel ist es, den konstruktiven Austausch und die inhaltliche Zusammenarbeit interdisziplinär tätiger Personen zu unterschiedlichen hochaktuellen, infektiologischen Themen zu verbessern. Dadurch sollen in Zukunft gemeinsame Interessen der Beteiligten gebündelt und relevante Forschungskonsorten gegründet werden, die sich mit Fragen rund um das Thema auseinandersetzen. Gemeinsame Forschungsprojekte sollen bei der Vorbereitung unterstützt werden.

 

Anmeldung:

Bitte melden Sie sich bis auf Weiteres persönlich via E-Mail an Sebastian.Sprengel(at)ukmuenster.de unter Angabe Ihres vollständigen Namens, der Institution, der Adresse und der gewünschten Fortbildungspunkte (falls zutreffend) an - vielen Dank!


 

 

Quellen

 

[1] Van Langevelde, F., Rivera Mendoza, H. R. et al. The link between biodiversity loss and the increasing spread of zoonotic diseases, Dokument für den Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und

Lebensmittelsicherheit, Fachabteilung Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensqualität, Europäisches

Parlament, Luxemburg, 2020.