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Nationale Forschungsplattform für Zoonosen
Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Informations- und Servicenetzwerk für alle in Deutschland aktiven Wissenschaftler:innen im Bereich der Zoonosenforschung. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung und über 1200 Mitgliedern (Stand 03/2022) ist sie eine etablierte Stütze der Zoonosenforschungs-Community. Neben dem BMBF wird die Plattform ebenfalls vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie vom Bundesministerium für Verteidigung (BMVg) unterstützt.
Zoonosen sind Infektionskrankheiten
Zu Zoonosen gehören die ältesten bekannten Krankheiten, wie Tollwut, Pest oder Tuberkulose, zahlreiche Lebensmittel-übertragene Krankheiten und Krankheiten, die von sog. Vektoren (Stechmücken, Zecken etc.) übertragen werden, wie z.B. Malaria. In den vergangenen Jahren sind zudem neue Krankheiten, wie SARS oder BSE, hinzu gekommen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Zoonosen können durch Viren, Bakterien, Parasiten oder Prionen ausgelöst werden und halten sich nicht an Landesgrenzen.
Forschung
Die Erforschung von Zoonosen dient der schnelleren Erkennung, Heilung und Bekämpfung von Zoonosen, was ein wesentlicher Beitrag zur Gesunderhaltung von Menschen und Tieren ist. Dies ist ein wesentlicher Baustein des One Health-Gedankens, der den Zusammenhang der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt betont. Bei der Erforschung von Zoonosen ist es essentiell, dass Human- und Tiermediziner eng zusammenarbeiten und ihr fachspezifisches Wissen einbringen. Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen unterstützt diesen fachlichen Austausch und die interdisziplinäre Kooperation.
Ziele und Aufgaben
Ziel der Zoonosenplattform ist der institutsübergreifende Austausch und das interdisziplinäre Arbeiten an der Schnittstelle human- und veterinärmedizinischer Infektionsforschung auf nationaler und internationaler Ebene. Sie engagiert sich die Forschungsaktivitäten im Bereich der Zoonosenforschung auszubauen sowie die Vernetzung von Human- und Veterinärmedizin zu fördern.
Dies soll erreicht werden durch:
- Organisation und Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen (Workshops, Zoonosensymposien, Nachwuchsveranstaltungen), die der Kontaktpflege und dem fachübergreifenden Erfahrungsaustausch dienen,
- Registrierung, Harmonisierung und Standardisierung bereits vorhandener Ressourcen, einschließlich eines Registers zu Zoonosenforschern und -forscherinnen in Deutschland und verschiedenen Schwerpunktregionen (z.B. Afrika oder Zentralasien),
- Bereitstellung von Informationen zu zoonotischen Infektionskrankheiten für die Öffentlichkeit,
- Initiierung und Durchführung von innovativen Pilotprojekten, interdisziplinären Doktorandenprojekten sowie vernetzenden Querschnittsprojekten,
- Förderung der Kommunikation und der nationalen, europäischen sowie internationalen Zusammenarbeit,
- Unterstützung und Begleitung bei der Planung und Durchführung von Forschungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Zoonosen.
Als zentrale Ansprechpartnerin informiert die Zoonosenplattform Politik und Öffentlichkeit faktenorientiert und transparent rund um die Zoonosenforschung. Sie fördert den kontinuierlichen und intensiven Erfahrungsaustausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt.